Quartiersprojekt Knetzgau hinterlässt bleibende Spuren

Ende April ging das AWO Quartiersmanagement in Knetzgau zu Ende. Gemeinsam mit ihrer Nachfolgerin Sandra Hartinger blickt Annika Kuhbandner auf fünf ereignisreiche Jahre zurück.">
Der Abschied erfolgte in einer kleinen Runde. Sandra Hartinger traf sich zum Abschied mit Thomas Zettelmeier im AWO Seniorenzentrum Knetzgau.

Als man vor fünf Jahren mit dem Quartiersmanagement in Knetzgau begann, wusste noch fast keiner, was auf einen zukommt. Weder Annika Kuhbandner, die erste Quartiersmanagerin von 2016 bis 2019, noch die Gemeinde und schon gar nicht die Einwohner*innen. Denn der Begriff „Quartiersmanager“ war zu damaligen Zeitpunkt noch etwas vollkommen Neues, erinnert sich Annika Kuhbandner. Beim Quartiersmanagement geht darum, Menschen und ihre unterschiedlichen Lebensplanungen zusammenzubringen. „Als wir anfingen in Knetzgau, waren wir die ersten im Verband“, erinnert sich Annika Kuhbandner. Es gab also keine Vorbilder, aber übergeordnete Anleitungen und Ideen fehlten nicht.

Dank einer großzügigen Förderung über die Deutsche Fernsehlotterie war es überhaupt erst möglich, dieses Quartiersprojekt zu starten. Anfangs auf drei Jahre ausgelegt, wurde es 2019 um zwei weitere Jahre verlängert. Zum Zeitpunkt der Verlängerung hatte Kuhbandner zusätzlich zu Ihrer Stelle als Quartiersmanagerin bereits die kommissarische Leitung des Seniorenzentrums übernommen. Nachdem feststand, dass Kuhbandner die Leitung dauerhaft beibehalten soll, wurde adäquater Ersatz für sie im Quartiersmanagement gesucht. Mit Sandra Hartinger wurde man fündig.

Die Gemeinde Knetzgau unterstützte und unterstützt die Arbeit der Quartiersmanagerin, wo immer es geht, erzählt Sandra Hartinger. Viele gemeinsame Unternehmungen und Initiativen wurden in Zusammenarbeit mit dem Bündnis für Familie und Senioren von der Gemeinde angestoßen. Hier ist Thomas Zettelmeier Ansprechpartner, mit dem die beiden Quartiersmanagerinnen gut zusammengearbeitet haben. Auch die Zusammenarbeit mit der Volkshochschule und den Sportvereinen klappte hervorragend. „Die Netzwerkarbeit ist unser großes Plus“, weiß Sandra Hartinger.

Die von Kuhbandner ins Leben gerufene Quartierszeitung wurde von Hartinger weitergeführt. Vierteljährlich informiert diese über anstehende Termine und beinhaltet einen Info-Teil (wie beispielsweise Informationen über die Eingradung bei Pflegebedürftigkeit oder Balancetrainingsübungen für Zuhause) sowie einen lustigen Unterhaltungsteil. Mit der 4. Klasse der Dreiberg-Schule wurde ein Theaterstück zum Thema Demenz geschrieben, welches auch eingeübt wurde und bereit zur Uraufführung war. „Die Kinder haben toll mitgemacht, doch die Corona-Pandemie kam dazwischen“, bedauert Hartinger.

Das öffentliche Café awoccino im Erdgeschoss des Seniorenzentrums ist ein weiterer wichtiger Baustein des Quartierskonzeptes, der wie viele andere Projekte auch nach Beendigung des AWO Quartiersprojekts weitergeht. Das Café steht der Einrichtung für Veranstaltungen und Betreuungsangebote wie beispielsweise Seniorengymnastik am Mittwoch, Hundebesuche und Gottesdienste zur Verfügung. Es kann aber auch von Bewohner*innen, Angehörigen und Knetzgauer Bürger*innen und Vereinen für Geburtstage, Familienfeiern, Sitzungen o.ä. gemietet werden. In Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Haßberge, der Fuchs-Apotheke oder dem AWO Ortsverein Knetzgau fanden im awoccino vor der Corona-Pandemie auch regelmäßig feste Kurse und Vorträge zu verschiedensten Themen statt. Sobald die Lage es wieder zulässt, soll dies auch wieder möglich sein.

"Die Erfolge der letzten Jahre können sich sehen lassen und sind ein guter Grundstock für eine weiterhin erfolgreiche Arbeit der verschiedenen Beteiligten am Projekt", freut sich auch Bettina Albert, Referentin im Fachbereich Alter und Pflege bei der AWO Unterfranken. Sie begleitete nicht nur das Quartiersmanagement in Knetzgau, sie tat und tut das auch für weitere Quartiersprojekte in ganz Unterfranken.

Thomas Zettelmeier, der in der Gemeinde Knetzgau Ansprechpartner für das Bündnis für Familien und Senioren ist, hat die beiden Quartiersmanagerinnen bereits in den vergangenen fünf Jahren begleitet und eng mit ihnen zusammengearbeitet. Er wird die Arbeit fortführen und ist weiterhin Anlaufstelle für Anliegen der Senior*innen in Knetzgau. Auch das quartalsweise stattfindende Quartierstreffen möchte Zettelmeier weiterhin organisieren.

 

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