Leitungsfunktion wird gegen Stricknadeln getauscht
Anita Rösch ist seit 39 Jahren beim AWO Bezirksverband Unterfranken und leitet seit 26 Jahren das Wohnheim der AWO im Sozialzentrum „Am Rosensee“ in Aschaffenburg. Nun verabschiedet sie sich in den Ruhestand und übergibt die Leitung an Sven Huber.
Das Wohnheim für psychisch kranken Menschen im Sozialzentrum "Am Rosensee" bietet Menschen, die aufgrund ihrer krankheitsbedingten Einschränkung zurzeit oder dauerhaft mit einer eigenständigen Lebensführung überfordert wären, Unterstützung und Alltagshilfen. Ziel der Einrichtung ist der Aufbau eines adäquaten Umgangs mit der eigenen Erkrankung - nicht selten lässt sich dadurch sogar die Rückkehr in die Psychiatrie vermeiden.
Anita Rösch baute die Einrichtung 1996 auf und prägte als Leitung des Wohnheimes das Konzept maßgeblich. Insgesamt kann Rösch auf fast 40 Jahre im AWO Bezirksverband Unterfranken e.V. zurückblicken und verabschiedet sich nun mit einem lachenden und einem weinenden Auge in den wohlverdienten Ruhestand. Für die neu gewonnene Freizeit hat sie auch bereits Pläne: Das Muster Stricken hat es ihr unter anderem angetan. Ein erstes Werk - ein Pullover mit Traktor für den Enkelsohn - gibt es bereits.
„Mit ihrer Expertise und Hingabe hat sie das Wohnheim zu einem Ort gemacht, an dem sich die Bewohner*innen sicher und wohl fühlen“, berichtet Thomas Geuppert, Bereichsleiter Behindertenhilfe und Inklusion. „Im Namen der AWO möchte ich mich bei Frau Rösch für ihr Engagement und die Tätigkeit im Verband danken und ihr für den wohlverdienten Ruhestand alles Gute wünschen.“
Sven Huber übernimmt die gut geführte Einrichtung
Das Wissen über die Einrichtung, die Ansprechpersonen, das Personal und die Bewohner*innen gibt Rösch seit Anfang Februar an ihren Nachfolger Sven Huber weiter. Zum 1. März 2023 übernahm der 49-Jährige offiziell die Leitung des Wohnheimes. Der gebürtige Erlenbacher hat in der Vergangenheit als Krankenpfleger im Bereich Intensiv- und Anästhesiemedizin gearbeitet. 2008 verschlug es ihn dann in die Eingliederungshilfe in Hessen, wo er 2016 die Leitung der besonderen Wohnform und des ambulant betreuten Wohnens übernahm.
Huber habe sich bereits gut in das Team eingefügt und sei sehr motiviert, das Wohnheim professionell weiterzuführen. „Es ist ein großer Vorteil, diesen sehr gut strukturierten und geordneten Betrieb von meiner Vorgängerin zu übernehmen. Sie hat wirklich eine hervorragende Arbeit geleistet und mit ihrer außerordentlichen Einarbeitung fühlt man sich auch sehr schnell sicher in der neuen Tätigkeit“, berichtet der neue Leiter über seinen Start in Aschaffenburg.
Nun freue er sich auf die neuen, aber auch durch seine Tätigkeit in Hessen bekannten Herausforderungen im neuen Job. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit wird es sein, die Vorgaben des Bundesteilhabegesetzes (BTHG) umzusetzen. Zwar habe er hier schon Erfahrungen in Hessen sammeln können, jedoch sei ihm schon in der kurzen Zeit in Bayern aufgefallen, wie unterschiedlich die Herangehensweisen an das BTHG seien. Des Weiteren stelle ihn der Mangel an Fachkräften aktuell vor eine große Herausforderung. „Hier würde ich mir wünschen, dass die Berufe in der Pflege und Betreuung wieder eine erhebliche Stärkung erfahren, um so die Wertschätzung und Unterstützung zu erhalten, die sie verdienen“, so Huber.