Internationaler Tag der Pflege: Führungskräfte setzen sich für die Pflege ein
Corona hat den Pflegenotstand verschärft. Ständig neue Verordnungen, regelmäßige Testungen, Schutzkleidung, Isolation, Personalausfall usw. Das alles wirkt sich aktuell auf die Attraktivität des Berufs aus. Viele schmeißen das Handtuch und orientieren sich neu. Deswegen ist es wichtig, dass sich schnell etwas verändert.
Wir engagieren uns auf vielen Ebenen für die Pflege: In vielen Gremien, in Arbeitskreisen, in der Presse, in TV-Sendungen, auf Social Media, mit Demos und Aktionen. Gebetsmühlenartig bringen wir seit Jahren unsere Anliegen im Zusammenschluss mit anderen Verbänden an die richtigen Stellen und werden nicht müde, das zu tun.
35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich
Heute, zum Internationalen Tag der Pflege, meldet sich unser Vorsitzender Stefan Wolfshörndl zu Wort (in seiner Funktion als Co-Landesvorsitzender) und stellt im Namen der AWO Bayern Forderungen an die Politik. Eine zentrale und – könnte man meinen – mutige Forderung: 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich. „Damit würden wir unter anderem eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, höhere Renten im Alter, weniger Kündigungen und einen niedrigeren Krankenstand erreichen – kurzum den Pflegeberuf attraktiver machen und somit dem Pflegenotstand effektiv entgegenwirken“, begründet er seine Forderung.
Alle Forderungen des Landesfachausschusses der bayerischen AWO gibt es hier nachzulesen.
"Dienst-Tag für Menschen" Demos
Der Vorstand samt Geschäftsführung trat vor zwei Wochen bei der Dienstags-Demo an, um den Forderungen Gesicht und Gewicht zu verleihen. Die AWO organisiert vier Wochen in Folge die Demo an der Würzburger Juliuspromenade. Neben der 35-Stunden-Woche geht es auch um den Personalschlüssel und Arbeitszeitmodelle, die die angespannte Personaldecke entlasten sollen. Es geht darum, dass der Mensch wieder in den Focus rückt und nicht die Ökonomie den Ton angibt.
Den Samen im richtigen Garten säen
Gestern verteilten Bereichsleiterin Ulrike Hahn und ihre Kolleg*innen bei der Dienstags-Demo Samentütchen mit Vergissmeinnicht-Samen. „Wir verteilen diese symbolisch um darauf hinzuweisen, dass die Politik nach großen Worten der Dankbarkeit und Versprechungen an unsere Mitarbeiter in der Pflege diese Hoffnung machenden Statements nicht wieder vergessen darf“, sagt Hahn. Die große Anerkennungswelle des letzten Jahres sei verpufft, die großen Diskurse - nach den bekannt gewordenen Plänen der Pflegereform für Bayern - Makulatur.
„Diese Zusagen wollen wir gerne im Gedächtnis der Politiker säen, damit sie ihre Versprechen auch wahr machen“.
Der Dank gilt den Pflegekräften – und nicht nur!
Heute, am Internationalen Tag der Pflege, geht wie jedes Jahr der Dank der Führungskräfte an die Mitarbeiter*innen aus den Pflegeeinrichtungen und -diensten. Die Krise droht vielerorts zur Zerreißprobe zu werden. Deswegen verdienen die Teams vor Ort die höchste Anerkennung für ihre Leistung.
„Herzlichen Dank, liebe Kolleg*innen aus der Pflege, für die Geduld, fürs Durchhalten, für Ihre Fachlichkeit und das Übermaß an Engagement“, so die Bereichsleiterin. „Der Dank geht an diesem Tag nicht nur an die Pflegekräfte, sondern alle Mitarbeiter in unseren Häusern, Tagespflegen und ambulanten Diensten – die Einrichtungen sind ein funktionierender Mikrokosmos, in dem alles ineinander greift. Ohne Küche, Hauswirtschaftskräfte, Hausmeister, Verwaltung und Leitungen könnten die Einrichtungen nicht erfolgreich sein. Herzlichen Dank an alle!“