Gute Aussichten trotz Regenwetter

Mit dem Spatenstich startete am 2. Dezember 2021 offiziell der Bau unserer Übergangseinrichtung für psychisch kranke Menschen in Aschaffenburg. Das Angebot schließt ab 2023 eine Lücke in der psychiatrischen Versorgungslandschaft der Region Untermain.">

Mit dem Spatenstich am 02. Dezember 2021 startet nach langer Zeit der Standortsuche nun offiziell der Bau der Übergangseinrichtung für psychisch kranke Menschen in der Lindestraße in Aschaffenburg. Das Angebot schließt eine Lücke in der psychiatrischen Versorgungslandschaft im Landkreis Aschaffenburg und der Region Untermain.

 

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Den Spatenstich begingen trotz anfangs verregnetem Wetter (v.l.n.r.) Projektleiter Stephan Schreitz, Architektin Manuela Jatz, Gor Grigorjan von Köster-Bau, Bereichsleiter Behindertenhilfe und Inklusion Thomas Geuppert, Geschäftsführer Martin Ulses, Aschaffenburgs Oberbürgermeister Jürgen Herzing und Geschäftsführer der H+B Hallen- und Bodenentwicklungsgesellschaft Roland Baum.

Nach einer Akutbehandlung in einem psychiatrischen Klinikum benötigen viele Patient*innen anschließend noch Betreuung, um wieder in den Alltag zurückzufinden und diesen möglichst eigenständig bestreiten zu können. Diese Unterstützung finden sie in Übergangseinrichtungen, die durch verschiedene Maßnahmen - wie das Erlernen von Basiskompetenzen, den Aufbau einer Tagesstruktur oder auch arbeitstherapeutischen Beschäftigungen - das Ziel haben, den Kreislauf von Klinikaufenthalt, Entlassung und erneutem Klinikaufenthalt zu unterbrechen. 

Im Aschaffenburger Stadtteil Schweinheim entsteht nun eine solche Übergangseinrichtung für 60 volljährige Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen. Aufgeteilt auf fünf Wohngruppen mit verschiedenen Betreuungsintensitäten werden die Bewohner*innen bei der Bewältigung ihrer Erkrankung und persönlicher Probleme im Rahmen eines sicheren, beschützenden Umfeldes unterstützt.

In drei Schichten stehen den Klient*innen etwa 60 Mitarbeiter*innen zur Seite, um die Entwicklung persönlicher Ressourcen intensiv und individuell zu fördern. Dafür arbeiten verschiedene Disziplinen – angefangen bei Psycholog*innen, Sozialpädagog*innen, Heilerziehungspfleger*innen, Gesundheitspfleger*innen bis hin zu Assistenzkräften - Hand in Hand zusammen.

Auch eine Zusammenarbeit mit einem ebenfalls in Aschaffenburg ansässigen Zuverdienstbetrieb der AWO Unterfranken soll es zukünftig geben. AWO AKTIV übernimmt unter anderem Montagearbeiten für Unternehmen, hat eine Kreativwerkstatt und betreibt einen Marktstand in Schweinheim, der regionale Produkte verkauft. "Wir möchten Leute, die aus dem Bezirkskrankenhaus kommen, mit denen zusammenbringen, die den Weg schon gegangen sind und eine eigene Wohnung haben", erklärt Thomas Geuppert, Fachbereichsleiter Behindertenhilfe und Inklusion. Dies soll die Bewohner*innen zusätzlich motivieren und ihnen Vertrauen schenken, wo deren Reise auch hingehen kann.

Mehr als 20 Jahre Erfahrung

Für die AWO Unterfranken ist dies übrigens nicht die erste Einrichtung dieser Art. Bereits seit Februar 2001 bietet das Johanna-Kirchner-Haus in Marktbreit psychisch beeinträchtigten Menschen die Möglichkeit, sich in einem beschützenden und familiären Umfeld zu stabilisieren. 

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