Beim Staunen, Singen und Streicheln neue Welten entdecken
Aktion Mensch finanziert das AWO Frauenhaus-Projekt „Tiere sehen und erleben“ für Kinder mit Gewalterfahrungen
Tiere sehen, füttern und spüren – für Kinder ist das meist ein faszinierendes Erlebnis. Ganz besonders natürlich, wenn im Alltag der Kleinen diese Erfahrung bisher keine oder nur eine sehr kleine Rolle spielte.
Was auf viele Kinder in der Stadt zutrifft, gilt für die Jüngsten im AWO Frauenhaus Würzburg oft ganz besonders. Das freizeitpädagogische Erlebnisprojekt „Tiere sehen und erleben“ dockt genau hier an und setzt in der sensiblen Gefühlswelt der Kleinen einen gefühlsintensiven Kontrapunkt zur miterlebten oder selbst erlebten Gewalt in der Familie.
Das AWO Frauenhausprojekt ist außerdem ein gutes Beispiel für vernetzte Zusammenarbeit. Initiiert vom Frauenstammtisch des AWO Bezirksverbandes und finanziert von Aktion Mensch wurde es begleitet und umgesetzt von der Leiterin des AWO Frauenhauses, Brita Richl, Frauen aus dem Mitarbeiterteam und Helma Höfner, im Haus zuständig für die Kinderbetreuung.
An insgesamt 15 Projekttagen – eine gemeinsame Übernachtung inklusive - erschlossen sich unter Regie dieses Teams die Kinder und ihre Mütter behutsam das Thema „Umgang mit Tieren und Natur“. Auf der Tagesordnung standen dabei praktische Erfahrungen und Erlebnisse - etwa beim Imker, auf der Kinder- und Jugendfarm in Würzburg oder im Tierpark Sommerhausen – unterbrochen von anderen Beschäftigungsangeboten wie Tierlieder-Singen, Malen, Basteln, Bilderbuch-Lesen oder dem Sammeln von Naturmaterialien zum anschließenden Bau einer eigenen kleinen Tierparklandschaft. Höhepunkt des Projektes war für alle Beteiligten die gemeinsame Fahrt mit dem Bus in den Wildpark Bad Mergentheim. Alle genossen dort das gemeinsame Picknick im Freien sowie die Führung, das Füttern und den damit verbundenen Spaziergang mit Bollerwägen. Interessiert beobachteten Frauen und Kinder die unterschiedlichen Lebensräume und –arten, angefangen vom Wolfsrudel über Luchse, Bären und Rehe, bis hin zu Haustieren, wie Schafe, Pferde, Ziegen und Eseln. Die durfte man zur Freude aller sogar füttern, vorsichtig anfassen und streicheln.