Am 1. Juli kommt die Abrissbirne

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Die Bauarbeiten für das neue Marie-Juchacz-Haus beginnen

Am 1. Juli geht es endgültig los. Nachdem vor ein paar Wochen die letzten Flüchtlinge, die zeitweise im ehemaligen Marie-Juchacz-Haus des AWO Bezirksverbandes in der Jägerstraße (Zellerau) untergebracht waren, eine neue Bleibe gefunden haben, beginnen nun die Bauarbeiten für den Neubau des Seniorenheimes.

Nach 30 Jahren war das Haus in die Jahre gekommen. Es entsprach trotz aller Bemühungen der Verantwortlichen, es den aktuellen Erfordernissen anzupassen, nicht mehr ganz den Ansprüchen moderner Altenhilfe. Zudem erfüllte es aktuelle Bau- und Wohnungsvorgaben nicht mehr. Gründe genug für den AWO Bezirksverband im Jahr 2015 den zukunftsweisenden Beschluss zu fassen, das Gebäude abzureißen und an gleicher Stelle eine moderne Wohneinrichtung mit attraktiven Apartments für Senioren zu errichten.

Weil so ein Neubau ein großer Einschnitt für alle Bewohner und Mitarbeiter ist, ging es zuerst darum, möglichst gute Lösungen für alle zu finden, die vorübergehend umziehen oder anderswo arbeiten mussten.

Als das umgesetzt und das Haus leer war, gab es eine überraschende Wendung. Weil die Stadtverantwortlichen im Herbst 2015 händeringend geeignete Notunterkünfte für die nach Würzburg geflüchteten Menschen suchten, stellte die AWO das Marie-Juchacz-Haus der Stadt als Zwischenlösung zur Verfügung. Mit der Fertigstellung des Reuterhauses (ehemaliges Kreiswehrersatzamt) in Heidingsfeld verließen nun vor wenigen Wochen die letzten Bewohner das Haus: Die Arbeiten für den Neubau können beginnen.

Durch die Zwischennutzung verschiebt sich die vorgesehene Zeitplanung entsprechend, bestätigt Einrichtungsleiter Raimund Binder. „Etwa 1 Jahr später als geplant, ab Mitte 2018, sollen die ersten Senioren wieder einziehen können“. Darauf freuen sich auch die Mitarbeiter, die mit den Bewohnern umgezogen sind und den Betroffenen so ein Stück vertraute Umgebung erhalten haben.

Innovation mit Tradition 

Im Neubau, erläutert Bereichsleiterin Ulrike Hahn, setze man das sogenannte Wohngruppenkonzept um. In Wohngruppen (mit Einzelzimmern) verbringen künftig jeweils zwölf Bewohner ihren Alltag weitgehend wie zu Hause. „Es wird zusammen gekocht, gewaschen, gefeiert und Normalität soweit möglich schon durch bauliche Maßnahmen hergestellt“, so Hahn. Insgesamt sind im Neubau acht solcher Wohngruppen geplant. Ebenfalls vorgesehen ist ein Garten für Menschen mit dementiellen Erkrankungen. Innovation hat in dem Haus Tradition, eröffnete doch dort Mitte der 80er Jahre als Modellprojekt, das sich schnell etablierte, die erste Kurzzeitpflegestation Unterfrankens.

Das ganze Spektrum der Versorgung

Rund 100 Plätze wird das neue Haus bieten. Kurzzeitpflegeplätze, eine angeschlossene Tagespflege, der Ambulante Pflegedienst und 20 Appartements im Betreuten Wohnen vervollständigen das Angebot der neuen Senioreneinrichtung. „Wir bilden damit nicht nur das ganze Spektrum der Versorgung der Senioren an einem Standort ab. Wir wollen insbesondere die Lebensqualität im Haus wie auch im Stadtteil Zellerau erhöhen. Wir möchten uns in den Stadtteil integrieren und planen neben einer großzügigen Gartenanlage auch ein Café, das jedem offen steht“, betont Martin Ulses, Geschäftsführer des AWO Bezirksverbandes. Er freut sich auch darüber, dass die AWO im Neubau nicht nur alle bestehenden Arbeitsplätze erhält, sondern –zum Wohl der Bewohner - sogar noch zusätzliche schafft. Und das ganz im Sinne der Arbeitnehmer und von einem der Unternehmensziele „Attraktiver Arbeitgeber“ in der Region sein zu wollen.

 

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